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3. Indizien für Caesars „königliche“ Ziele
Nachdem bisher ein grober Überblick über die Geschichte Caesars gegeben wurde, soll im Folgenden der Leitfrage nachgegangen werden, ob Caesar das Königtum als besondere Form der Alleinherrschaft anstrebte oder welche Herrschaftsform er sonst im Sinn hatte. Bevor die Meinungen einiger Althistoriker erörtert werden, sollen anhand der Ehrungen, Caesars Eigendarstellung und der bekannten Krönungsszene beim Luperkalienfest[54] Indizien gesucht werden, die zur Lösung des Problems beitragen. Schwierig dürfte sich die daran anschließende Frage nach dem Drahtzieher beantworten lassen. War Caesar der Urheber? Ließ er sich die ihm zugedachte Rolle gefallen oder konnte er sich am Ende gar gegen die aufgebauten Verbindungen nicht wehren?
[54] Das Luperkalienfest war ein in Rom gefeierter Umgangsritus mit einem Ziegen- oder Bocksopfer und anschließendem Lauf der so genannten Luperci. Diese liefen nur mit einem Fellschurz bekleidet durch die Straßen und versuchten die Umherstehenden, besonders die Frauen, mit einem Ziegenfellriemen zu schlagen. Die Treffer sollten fruchtbarkeitsfördernd wirken. Es bestand eine Verbindung zum römischen Urkönigtum, wahrscheinlich war dies ein Grund, warum Caesar dieses Fest 44 v.Chr. für sich instrumentalisieren wollte (vgl. Baudy, Dorothea: Lupercalia, in: NP, Bd. 7, Sp. 509f).
[55] Die Ehrungen Caesars haben durchweg in jeder römischen Geschichte und jeder Caesarbiographie ihren Platz. Die hier genannte Darstellung bezieht sich hauptsächlich auf Will 1992, S. 210ff. |
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